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Notzing
ist ohne Zweifel eine altbajuwarische Gründung des 6, Jahrhunderts. Der
Name stammt von dem ältesten, dem Gründer, der ,' Nozo"
geheißen haben mag. Notzing bedeutet soviel wie "bei den
Leuten, der Sippe des Nozo". Die erste Urkunde gibt es verhältnismäßig
spät nämlich 994, als der Freisinger Bischof Gottschalk von dem Edlen
Gerolt Liegenschaften zu Notzing gegen andere zu Biberbach tauscht.
Zwischen 918 und 994 führt das Kloster Ebersberg als Zeugen einen Odalrih
de Notzigun auf. Zeugen konnten damals nur "Freie" sein, also muß
es sich hier um den Ortsadel handeln. Die Klöster Tegernsee, Schäftlarn
und wieder Ebersberg führen eine Reihe von "Notzingern" als
Zeugen auf, die 1261 mit Thumhalt von Notzing ausgestorben zu sein
scheinen. Der dem Herzog lehenbare Zehent hatte 1347 der Erdinger Bürger
Ulrich der Fullsnicht inne und anschließend der in Notzing gesessene
Muschelrieder. Durch Verkauf, Wiederkauf und Tausch kam der Besitz an die
verwandte Familie der Muschelrieder, Jörg Schrenk, Bürger aus München.
Er war der Begründer der landadellgen Familie der Schrenk auf Notzing.
Sein Stiefbruder Michael führte aus nicht ganz belegten Gründen mit der
Stadt Erding eine Fehde, wo es in einer Urkunde heißt: "hat in vil
Zwangs aufgethan, gar bey der Statt. Hats mit aigenem Gelt bekriegt".
Seine Frau Katharina gehörte der uralten Adelsfamilie der Neuchinger an.
Ein Beispiel der engen Verflechtung von Landadel und Patriziertum im
Erdinger Raum. Bartholomäus Schrenk war Ratsherr in München und gehörte
der Vormundschaft über Herzog Wilhelm an. Bis 1519 überließ er Notzing
der reichen Tiroler Bergwerksfamilie, der Hofer zu Urfarn. Wolf Hofer hat
das Schloß von Grund auf erneuert und dürfte der Erbauer des heutigen
Dorfkerns sein. 1519 erhielt Notzing auch "alle und jede hofmarkliche
Freiheit".
Daran
erinnert das ~Hofmarkszeichen, der schräge, schwarze Pfeil auf rotem
Grund in unserem Gemeindewappen. 1528 kam der Besitz über die weibliche
Linie an Wolf Roseribusch. Adam Max von Rosenbusch wurde 1683 bei Klettham
von seinem Reitknecht erdrosselt. Wieder durch Heirat kam das Gut an Baron
Rauber, der als Erben Freiherr Christoph von Segesser einsetzte. Seine
Tochter Carolina heiratete 1833 den Generalmajor und königlichen Kämmerer
Jakob Freiherr von Washington.
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Jakop
Freiherr von Washington
ein
Verwandter der amerikanischen Präsidenten, lebte als bayer.
Generalleutnant auch auf Schloß Notzing
Eine
Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof zu Notzing. |
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Ein
Zusammenhang mit der Familie des amerikanischen
Generals
und Präsidenten ist zu vermuten, aber nicht erwiesen. 1846 verkauften die
Washingtons den Besitz und es folgten rund ein Dutzend neuer Besitzer, bis
das Schloß 1912 an Edgar Ladenburg kam, der 1939 von den
Nationalsozialisten enteignet wurde. 1946 erfolgte im Zuge der
Wiedergutmachung, die Zurückgabe an die Erben, die Familie Rosewick aus
Stuttgart.
Schloß
Notzing
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Das
Schloß ist ein sehr interessanter Bau mit Turm und Treppengiebel. Die Gewölbe
des Kellers stammen zum Teil noch aus dem 14. Jahrhundert von einem älteren
Bau. Die Gräben des ehemaligen Wasserschlosses sind trockengelegt. Ein
gepflegter Park umgibt heute das nach dem Krieg wieder instandgesetzte
Schloß.
Die
Kirche
Die
Kirche St. Nikolaus in Notzing wurde etwa um 1450 errichtet. Der Turm gehört
aber schon einer älteren Periode an. Das Gotteshaus hat eine sehr gute
Figurenausstattung, die z. T. der Spätgotik entstammt. Im Kirchenraum
sind ältere, hervorragend gearbeitete Grabplatten von Angehörigen der
Edelsgeschlechter von Notzing aufgestellt. Außen befindet sich die Gruft
der Freiherrn von Washington, die das gleiche Wappen wie der große
amerikanische Präsident besitzen. Kunsthistorisch von besonderem Reiz ist
ein spätgotisches Wandgmälde: Das jüngste Gericht an der Südwand des
Turmes unter dem Dach des Seelenhauses und an der Westwand des Landhauses,
eine der seltenen Malereien aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Die
Brunnmühle Kapelle
Unweit
Notzing steht bei der Brunnmühle die 1665 erbaute Dreifaltigkeitskapelle
mit einer ausgezeichneten Innenausstattung. In Notzing erzählt man, daß
ein schweres Unwetter drei Tage lang über Notzing stand und nicht
wegging. Da gelobten die Notzinger eine Kapelle zu bauen, wenn dieses
Gewitter nicht über Notzing niedergeht.
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